Geschäftsprozessmanagement: Von der Theorie zur PraxisMichaela Züger

Geschäftsprozessmanagement: Von der Theorie zur Praxis

a year ago
In diesem Podcast tauchen wir ein in die faszinierende Welt des Geschäftsprozessmanagements (BPM). Wir werden die wichtigsten Konzepte, Methoden und Praktiken erläutern und sie anhand von realen Beispielen veranschaulichen. Unser Ziel ist es, komplexe Themen einfach und verständlich zu erklären und gleichzeitig die Zuhörer mit spannenden Details zu überraschen.

Scripts

speaker1

Willkommen zu unserem Podcast, wo wir die faszinierende Welt des Geschäftsprozessmanagements (BPM) erforschen. Ich bin euer Moderator und bin sehr erfreut, heute von meiner engagierten Co-Moderatorin begleitet zu werden. Wir werden die wichtigsten Konzepte, Methoden und Praktiken erläutern und sie anhand von realen Beispielen veranschaulichen. Bist du bereit, loszulegen?

speaker2

Ja, ich bin bereit! BPM ist ein spannendes Thema, und ich freue mich darauf, mehr darüber zu erfahren. Lass uns mit den Grundlagen beginnen: Was ist eigentlich BPM?

speaker1

Geschäftsprozessmanagement, kurz BPM, ist die Methodik zur Identifizierung, Erhebung, Analyse, Verbesserung, Ausführung und Überwachung von Geschäftsprozessen. Das Ziel ist es, die Leistung dieser Prozesse zu optimieren, um sowohl interne als auch externe Kunden zufrieden zu stellen. BPM umfasst also alle Aktivitäten, die notwendig sind, um Prozesse effektiv und effizient zu gestalten. Ein gutes Beispiel dafür ist das Order-to-Cash-Prozess, bei dem ein Kunde ein Produkt bestellt, es erhält und dann bezahlt. Dieser Prozess umfasst viele Schritte, von der Bestellungsüberprüfung bis zur Zahlungseingangskontrolle.

speaker2

Das klingt sehr umfassend. Kannst du uns ein Beispiel geben, wie BPM in der Praxis eingesetzt wird? Eins, das besonders spannend oder unerwartet ist?

speaker1

Natürlich! Ein spannendes Beispiel ist die Implementierung von BPM in einem internationalen Logistikunternehmen. Sie haben ihren Procure-to-Pay-Prozess optimiert, um die Wartezeiten bei der Bestellung und Bezahlung von Materialien zu reduzieren. Sie haben dabei automatische Bestellungen eingeführt, die direkt mit ihren Lieferanten verbunden sind, und haben eine zentrale Rechnungsverwaltung aufgebaut. Dies hat nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Kosten reduziert und die Qualität der Lieferungen verbessert. Ein weiteres Beispiel ist ein Versicherungsunternehmen, das seinen Issue-to-Resolution-Prozess verbessert hat, um den Kundenservice zu optimieren. Sie haben eine künstliche Intelligenz implementiert, die Kundenanfragen automatisch klassifizieren und an den richtigen Service-Mitarbeiter weiterleiten kann. Dies hat die Bearbeitungszeiten erheblich verkürzt und die Kundenzufriedenheit gesteigert.

speaker2

Wow, diese Beispiele sind wirklich beeindruckend! Aber wie werden die Prozesse tatsächlich identifiziert und analysiert? Gibt es bestimmte Methoden oder Werkzeuge, die dabei hilfreich sind?

speaker1

Ja, es gibt eine Vielzahl von Methoden und Werkzeugen, die bei der Prozessidentifikation und -analyse verwendet werden. Eine der wichtigsten Methoden ist die Prozessmodellierung, bei der Geschäftsprozesse grafisch dargestellt werden. Dafür wird oft BPMN (Business Process Model and Notation) verwendet, eine standardisierte Notationssprache. Andere Werkzeuge sind Prozesssimulatoren, die die Prozessabläufe in Echtzeit simulieren, um Engpässe oder Verschwendungen zu identifizieren. Eine weitere Methode ist die Wertschöpfungsanalyse, bei der jeder Schritt im Prozess darauf geprüft wird, ob er Mehrwert für den Kunden schafft oder ob er als Verschwendung eingestuft werden muss. Zum Beispiel können Wartezeiten oder wiederholte Korrekturschritte als Verschwendung identifiziert und beseitigt werden.

speaker2

Das klingt sehr systematisch. Aber wie werden die Prozesse dann verbessert und implementiert? Gibt es bestimmte Ansätze oder Prinzipien, die dabei beachtet werden müssen?

speaker1

Ja, es gibt verschiedene Ansätze zur Prozessverbesserung. Einer der bekanntesten ist das Total Quality Management (TQM), das sich auf die kontinuierliche Verbesserung und Aufrechterhaltung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen konzentriert. Ein weiterer Ansatz ist Lean, das aus der Fertigungsindustrie stammt und sich auf die Beseitigung von Verschwendung und die Optimierung der Wertschöpfungskette fokussiert. Six Sigma ist eine weitere Methode, die sich auf die Fehlerminimierung konzentriert und die Leistung von Prozessen oder Aktivitäten systematisch misst. Ein radikalerer Ansatz ist das Geschäftsprozessreengineering (BPR), das die grundlegenden Annahmen und Prinzipien eines bestehenden Prozesses in Frage stellt und sich auf eine radikale Neugestaltung fokussiert. Beispielsweise könnte ein Unternehmen entscheiden, den gesamten Kundenservice-Prozess neu zu gestalten, um eine bessere Kundenerfahrung zu schaffen.

speaker2

Das sind wirklich spannende Ansätze! Aber wie wird die Effektivität dieser Verbesserungen gemessen? Gibt es bestimmte Kennzahlen oder Methoden, die dazu verwendet werden?

speaker1

Ja, die Messung der Effektivität von Prozessverbesserungen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die gewünschten Ergebnisse erreicht werden. Dafür werden oft Leistungsindikatoren (KPIs) verwendet, die verschiedene Dimensionen der Prozessleistung abdecken, wie zum Beispiel Zeit, Kosten, Qualität und Flexibilität. Zum Beispiel kann die Durchlaufzeit eines Prozesses gemessen werden, um zu sehen, ob die Bearbeitungszeiten verkürzt wurden. Die Kosten können analysiert werden, um zu prüfen, ob die Prozessoptimierung auch finanzielle Vorteile gebracht hat. Die Qualität kann durch Kundenbefragungen oder interne Audits gemessen werden. Eine weitere Methode ist die Simulation, bei der Prozessmodelle in Echtzeit getestet werden, um potenzielle Engpässe oder Verschwendungen zu identifizieren. Diese Methoden helfen, die Effektivität der Verbesserungen zu beurteilen und notwendige Anpassungen vorzunehmen.

speaker2

Das klingt fantastisch! Ich denke, BPM bietet wirklich große Möglichkeiten, um Unternehmen effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten. Was sind deine letzten Gedanken zum Thema, bevor wir abschließen?

speaker1

Zusammengefasst bietet BPM ein umfassendes Framework, um Geschäftsprozesse systematisch zu verbessern und zu optimieren. Es ist wichtig, die richtigen Methoden und Werkzeuge zu wählen, um die spezifischen Herausforderungen eines Unternehmens zu adressieren. Die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der Prozesse ist ein Schlüssel zur langfristigen Erfolg. Ich hoffe, dass unsere Zuhörer dieses Podcast mit einem besseren Verständnis von BPM und einigen praktischen Ideen verlassen, die sie in ihren eigenen Organisationen umsetzen können. Danke, dass du dabei warst, und auf Wiederhören im nächsten Podcast!

Participants

s

speaker1

Experte und Moderator

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speaker2

Engagierte Co-Moderatorin

Topics

  • Einführung in Geschäftsprozessmanagement (BPM)
  • Prozesskategorien und -architektur
  • BPM-Methoden und -Werkzeuge
  • Auftrag-bis-Zahlungseingang (Order-to-Cash)
  • Bestellung-bis-Bezahlung (Procure-to-Pay)
  • Problemlösungsprozesse (Issue-to-Resolution)
  • Total Quality Management (TQM) und Lean
  • Six Sigma und Geschäftsprozessreengineering (BPR)
  • Prozessidentifikation und -analyse
  • Prozessverbesserung und -implementierung